Dong-gyeong Lee im Kreisel-Interview: Ausgebremst

Dong-gyeong Lee

Dong-gyeong, in der Kabine sollen deine Mitspieler „Tokio“ zu dir sagen. Wieso das?
Das lässt sich mit der Übersetzung schnell und einfach erklären: Dong-gyeong bedeutet Tokio im Koreanischen. Es ist für meine neuen Mitspieler hier in Europa also vermutlich die leichtere Bezeichnung. Allerdings ist mir D.K. noch deutlich lieber.

Was hat es mit dem Spitznamen auf sich?
Mein Name wird eigentlich Dong-kyeong geschrieben. Doch als mir in der Kindheit mein erster offizieller Pass ausgestellt wurde, hat sich der Fehler mit dem G eingeschlichen. (lacht) Bis heute ist mir die ursprüngliche Variante lieber, deshalb die Kürzel D.K. statt meines vollen Namens.

Du bist in Daegu geboren und aufgewachsen. Wie können wir uns deine Kindheit vorstellen?
Die habe ich im südlichen Teil der Stadt verbracht, habe dort auch die Grundschule besucht. Die Gegend ist sehr ländlich, meine Schwester und ich sind mit viel Natur groß geworden. Meine Eltern besitzen ein BBQ-Grill-Restaurant.

Mit vier Jahren durfte ich die Begeisterung rund um die Weltmeisterschaft in unserem Land erleben – seither hat mich dieser Sport fasziniert.

Dong-gyeong Lee

Wie rollte der Fußball in dein Leben?
Mit vier Jahren durfte ich die Begeisterung rund um die Weltmeisterschaft in unserem Land erleben – seither hat mich dieser Sport fasziniert. Ich war damals noch zu jung, um selbst zu spielen. Das kam zwei Jahre später. In Südkorea wird am 5. Mai der Kindertag gefeiert. Mein Vater nahm das zum Anlass, mir ein besonderes Geschenk zu machen: die Erlaubnis, Fußball spielen zu dürfen.

Direkt im Verein?
Nicht ganz, ich habe zunächst in der Schulmannschaft gespielt. Das bedeutete, dass ich im Anschluss an den regulären Unterricht in der Grundschule auch Fußballtraining auf dem Schulgelände hatte. Hierfür werden extra Trainer eingestellt, um die Auswahlen bestmöglich zu coachen. Denn in Südkorea gibt es zwei Parts: Vereinsmannschaften und eben Schulteams – und beide treten im regulären Spielbetrieb gegeneinander an.

Also hat der Sport deinen Bildungsweg von Beginn an nachhaltig geprägt?
Definitiv. Ich hatte auch Spaß an Fächern wie Hauswirtschaft, wodurch man beispielsweise Kochen gelernt hat. Das lag mir vielleicht aufgrund der elterlichen Prägung schon ein wenig. Dafür konnte ich überhaupt nichts mit Mathematik anfangen. (lacht) Über allem stand aber der Fußball.

Deine Schulmannschaftskarriere zog sich von 2005 bis 2018.
Nach der Grundschule hat mich der Weg nach Seoul auf die Hyundai Senior High School geführt, an der ich parallel für die Nachwuchs-Teams von Ulsan Hyundai spielen konnte. Auch dort durfte ich meiner Leidenschaft nachgehen und einen Großteil meines Alltags mit Fußball verbringen. Das hat in mir früh den Wunsch reifen lassen, irgendwann professionell zu spielen.

Wie der Kontakt zu den Königsblauen entstand, wie er zum Spitznamen „Lee Onel Messi“ steht und was er in Deutschland gerne unternehmen würde – all das lesen Mitglieder im neuen Schalker Kreisel (Digitalausgabe), der zum Heimspiel gegen Hansa Rostock erschienen ist.

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