Ein Weltmeister aus der Knappenschmiede – Benedikt Höwedes beendet seine Karriere

Jener Abend ist der absolute Höhepunkt in der Karriere des gebürtigen Halterners, der als 13-Jähriger von der SG Herten-Langenbochum in die Knappenschmiede wechselt. In der königsblauen Nachwuchsabteilung avanciert Benedikt Höwedes in seinem Jahrgang schnell zu einem absoluten Leistungsträger, der bereits früh Verantwortung auf und neben dem Platz übernimmt.

Meister mit der U19 – Erster Profivertrag

Eine Garantie, dass er es bis in die Bundesliga schaffen wird, gibt es für den C-Jugendlichen trotzdem nicht – dieses Ziel haben schließlich alle Jungs vor Augen. Aber Bene, so nennen ihn seine Trainer und Mitspieler, weiß, was er will. Er ist ehrgeizig, schiebt Extraschichten, haut sich voll rein. Den letzten Schliff verpasst ihm Norbert Elgert in der U19, mit der Höwedes 2006 Deutscher A-Junioren-Meister wird. Zum Team zählen auch Mesut Özil und Ralf Fährmann, die ebenso wie er tatsächlich den Sprung zu den Profis schaffen. Ein Traum geht in Erfüllung!

Seine Premiere im Oberhaus feiert der Verteidiger am 6. Oktober 2007 gegen den Karlsruher SC. Drei Tage zuvor schnuppert er bereits Champions-League-Luft. Höwedes ist oben angekommen – und er beißt sich fest. Das große Talent lernt Tag für Tag dazu, schaut sich Kniffe bei Marcelo Bordon und Co. ab. Und avanciert langsam, aber sicher zu einer der Stützen des Teams.

Mit seinem Engagement spielt sich der Knappenschmiede-Absolvent schnell in die Herzen der Fans. Sein Trikot wird zum Renner in den Fanshops. „Höwedes-Höwedes-Bene-Höwedes“ schallt es nicht selten durch die Donnerhalle.

Junioren-Europameister und DFB-Pokalsieger

Die starken Leistungen in Königsblau bleiben auch dem DFB nicht verborgen. Bei der Junioren-Europameisterschaft 2009 ist Höwedes Stammspieler und gewinnt mit Deutschland den Titel. Den Weg zum Triumph bereitet er höchstpersönlich – mit dem entscheidenden Treffer in der Qualifikation. Zwei Jahre nach der europäischen Krone mit der U21 folgt die Premiere in der deutschen A-Auswahl gegen Uruguay.

Wenige Tage zuvor gewinnt Höwedes mit Schalke den DFB-Pokal. Beim 5:0-Sieg im Finale gegen den MSV Duisburg gelingt ihm ein Treffer. In der Saison 2010/2011 sorgt Bene mit seiner Mannschaft aber nicht nur national für Furore. Auch in der Champions League brillieren die Knappen und ziehen bis ins Halbfinale ein. Auf dem Weg in die Runde der letzten Vier räumen die Königsblauen sensationell den Titelverteidiger Inter Mailand aus dem Weg. Im Rückspiel gegen die Italiener ist auch Höwedes unter den Torschützen.

Sechs Spielzeiten Kapitän auf Schalke

In der darauffolgenden Saison wird das Schalker Eigengewächs zum Mannschaftskapitän ernannt. Die Binde trägt er insgesamt sechs Jahre lang. Kein Spielführer hatte dieses Amt zu Bundesligazeiten länger inne als Höwedes.

Für die Knappen absolviert er in zehn Jahren als Profi insgesamt 240 Bundesligaspiele (12 Tore), dazu kommen 27 Pokalbegegnungen (5 Tore) sowie 66 Partien (6 Tore) im Europapokal. Höwedes ist damit der Akteur mit den meisten internationalen Einsätzen in der Vereinsgeschichte der Königsblauen.

Im Sommer 2017 trennen sich die Wege. Höwedes wechselt auf Leihbasis zu Juventus Turin. Mit der „Alten Dame“ wird der Nationalspieler italienischer Meister und Pokalsieger. Ein Jahr später führt ihn der Weg in die russische Hauptstadt. Der Innenverteidiger unterschreibt einen Vertrag bei Lokomotive Moskau – und trifft prompt in der Champions-League-Gruppenphase auf den FC Schalke 04. Beim Rückspiel in der VELTINS-Arena wird der langjährige Publikumsliebling mit lautstarkem Beifall empfangen. Nach dem Abpfiff läuft Höwedes eine Ehrenrunde durch das Stadion und kämpft mit den Tränen. Königsblau war und ist noch immer ein wichtiger Teil in seinem Herzen.

Karriereende im Alter von 32 Jahren

Am 8. Juni 2020 zieht Höwedes einen Schlussstrich unter sein Engagement in Moskau und löst seinen Vertrag auf. Nun hat der Familienvater – gemeinsam mit Frau Lisa hat er einen fast zweijährigen Sohn – bekanntgegeben, die Fußballschuhe endgültig an den berühmten Nagel zu hängen.

Zumindest auf professioneller Ebene. Denn wer den 32-Jährigen kennt, der weiß, dass er in seiner Freizeit sicherlich weiterhin ab und an gegen den Ball treten wird. Vielleicht ja sogar auf Schalke? Olaf Thon, Leiter der Traditionself, wird Höwedes sicherlich zeitnah kontaktieren. Von Weltmeister zu Weltmeister!

Galerie: Benedikt Höwedes‘ Karriere in Bildern

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Source: © Feed by Schalke04.de

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