Die Nürnberger waren nach zwei nicht ganz einfachen Spielzeiten – ein Jahr nach dem Abstieg aus der Bundesliga in der Saison 2018/2019 sicherte sich der Club erst über die Relegation den Verbleib im Unterhaus, im vergangenen Jahr schloss er das Klassement auf Rang elf ab – furios aus den Startlöchern gekommen. Der FCN legte wettbewerbsübergreifend 13 ungeschlagene Spiele in Serie hin. Ein Grund dafür sei die hervorragende Arbeit des Coaches, betont FCN-Sportvorstand Dieter Hecking, der selbst viele Jahre lang als Chef-Trainer in den ersten beiden deutschen Ligen an der Seitenlinie gestanden hatte. „Robert ist schon jetzt und wird noch viel mehr ein richtig guter Trainer werden“, sagt der 57-Jährige über Klauß. „Die Mannschaft ist auch dank ihm längst eine verschworene Einheit. Neben seiner fachlichen Kompetenz ist genau das seine größte Stärke.“
Klauß selbst hat eine weitere Erklärung. Ein Vorteil gegenüber manch anderem Verein sei gewesen, dass der Kern der Mannschaft bereits eingespielt gewesen war. „Wir mussten nicht wieder bei null beginnen“, sagt der 37 Jahre alte Fußballlehrer. Denn anders als in den Jahren zuvor hatte es nicht allzu viele Kaderbewegungen in der Sommerpause gegeben, schon früh in der Vorbereitung stand das Gerüst.
Wir mussten nicht wieder bei null beginnen.
Zudem machten einige Akteure in den letzten Monaten noch einmal einen Entwicklungssprung – allen voran Erik Shuranov. Der Stürmer, der im Verlauf der vergangenen Saison aus der U19 ins Lizenzspielerteam aufgerückt war, ist mittlerweile eine der zentralen Figuren im Offensivspiel der Nürnberger und erzielte bereits fünf Treffer. Neben einer Berufung in die deutsche U21-Nationalmannschaft bescherten seine starken Leistungen dem gebürtigen Bamberger zuletzt auch eine vorzeitige Vertragsverlängerung. „Erik ist ein Paradebeispiel, wie es für junge Spieler aus dem eigenen NLZ laufen kann – wenn sie bereit sind, auf und neben dem Platz akribisch an sich zu arbeiten“, lobt Hecking den Youngster.
Beste Abwehr der Zweiten Liga
Shuranov war es auch, der beim jüngsten Erfolg gegen Holstein Kiel das zwischenzeitliche 2:0 erzielt hatte. Dass es trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs am Ende noch einmal eng wurde, machte Chef-Trainer Klauß an der Seitenlinie zu schaffen. „In den letzten Minuten hatte ich schon Puls. Es kann immer noch einer durchrutschen“, gibt er zu. Unterm Strich sei der Erfolg – der erste Heimdreier nach zuvor drei Pleiten hintereinander im Max-Morlock-Stadion – aber verdient gewesen.
Von einer Delle, geschweige denn einer Ergebniskrise, wollte der Fußballlehrer vor dem Spiel allerdings nichts wissen: „Zunächst geht es um die Leistung, die wir auf den Platz bringen, dann darum, welches Resultat aus ihr folgt. Und erst dann schauen wir darauf, wie sich das in der Tabelle auswirkt.“ Nach 16 Spieltagen belegen die Franken, die mit 16 Gegentoren die beste Abwehr der Liga stellen, Rang fünf – mit lediglich einem Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Wohlgemerkt auf jenen Relegationsplatz, der in die Bundesliga führen könnte und nicht in die Drittklassigkeit.
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