Rodrigo, kaum ein Körperteil, das du noch nicht mit Farbe verschönert hast. Wie viele Motive zieren dich mittlerweile?
Schwierige Frage, da müsste ich nachzählen. Aber spontan würde ich 25 bis 30 einzelne Tattoos vermuten.
Wann begann das Faible für die Tattoo-Nadel?
Das erste Bild habe ich mir mit 16 stechen lassen. Es sollte etwas sein, das meine Liebe und Verehrung für meine Mutter ausdrückt. Sie war davon aber nur mäßig begeistert und hat häufiger auf mich eingeredet, es lieber nicht zu tun. Nun, in diesem Fall habe ich nicht auf sie gehört. (schmunzelt) Seitdem habe ich den Spruch „Eres mi mayor tesoro mama“ auf meinem linken Unterarm. Übersetzt bedeutet er „Du bist mein größtes Geschenk“.
Neben der Botschaft für deine Mutter haben es auch weitere Familienmitglieder unter die Haut geschafft …
Die Initialen meiner Geschwister finden sich auf meinen Fingern wieder. Außerdem habe ich mir Raphael, den Namen meines Großvaters, auf die Außenseite meiner rechten Hand stechen lassen. Familie ist mir sehr wichtig.
Was soll das nächste Motiv werden?
Ich würde mir am liebsten den kompletten Rücken stechen lassen. Auch hier sollen Löwen, Tiger und der Spirit meiner anderen Bilder sich wiederfinden. Allerdings werde ich da noch ein wenig warten müssen, denn ein solch großes Projekt lässt sich während der Saison nicht umsetzen, dafür ist es ein zu großer Eingriff. Vielleicht in der Sommerpause.
Unsere ganze Familie ist absolut fußballverrückt.
Wie wichtig dir die Familie ist, hast du bereits anklingen lassen. Dein Vater Jose Luis selbst war Profi im offensiven Mittelfeld und uruguayischer Nationalspieler. Hat er deinen Weg vorgezeichnet?
Mein Papa hat mich nie in die Richtung gedrängt. Sein Credo war stets, dass ich machen soll, worauf ich wirklich Lust habe. Doch unsere ganze Familie ist absolut fußballverrückt. Wenn dieses eine Thema deinen Alltag beherrscht, dann nimmt es dich vollends ein. Seit ich ein Kind bin, war es also mein Traum, auch einmal professionell Fußball zu spielen.
Dein Bruder Kuki ist ein Jahr älter und hat es ebenfalls geschafft, er spielt bei SD Ponferradina in der zweiten spanischen Liga.
Bei ihm kam der Erfolg schnell, und ich bin froh, mit ihm aufgewachsen zu sein. Wir haben häufig miteinander gespielt. Auch heute kann ich mit ihm noch über alles sprechen. Hin und wieder gibt er mir gute Tipps.
Du bist für Uruguay aufgelaufen, dein Bruder hat sich für Spanien entschieden. Woher rührt diese Uneinigkeit?
Wir haben beide Staatsangehörigkeiten, aber wenn der spanische Verband auf dich als 15-Jährigen zukommt und in seinem Trikot will, fällt es einem sicher schwer, das abzulehnen. Deshalb kann ich den Schritt absolut nachvollziehen. Aber sollte es in der A-Nationalmannschaft mal die Anfrage Uruguays geben, würde Kuki sich sicher umentscheiden.
Für dich war es aber von vornherein „La Celeste“?
Es war immer mein Traum, für Uruguay aufzulaufen, weil auch mein Vater das Trikot tragen durfte. Für mich wäre es wundervoll, wenn er irgendwann ein Spiel der Nationalmannschaft mit mir auf dem Feld schauen könnte.
Welch wilde Motive Rodrigo Zalazars Körper zieren, wie es zum Schritt nach Deutschland kam, und wie der Offensivwirbler über Ballverliebtheit denkt – all das lesen Mitglieder im neuen Schalker Kreisel zum Spiel gegen den SSV Jahn Regensburg.
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