FC Ingolstadt: Siegen und nicht rechnen

Rüdiger Rehm

„Wir wissen um unsere Lage und müssen uns dagegenstemmen“, sagt Nico Antonitsch. Der Innenverteidiger der Schanzer erklärt, dass seine Mannschaft die Rückschläge wegarbeiten und wieder einen Sieg einfahren müsse, um dann eine Serie zu starten. „Vorher brauchen wir nicht auf die Tabelle zu schauen.“

Zwischenhoch im Februar

Dass die Schanzer durchaus in der Lage sind, auch unverhofft Punkte zu sammeln, bewiesen sie gleich mehrfach im Februar. Nach einem kurzen Zwischenhoch, in dem die Oberbayern zunächst mit einem deutlichen 5:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg überrascht hatten und anschließend zwei Remis gegen den wiedererstarkten SV Sandhausen und Werder Bremen folgen ließen, war im Audi Sportpark nach einer enttäuschenden Hinrunde die Hoffnung auf den Verbleib in der Liga Stück für Stück zurückgekehrt.

Wir wissen um unsere Lage und müssen uns dagegenstemmen.

Nico Antonitsch

Gerade in jenen drei Begegnungen hatte die Mannschaft von Rüdiger Rehm, dem bereits dritten FCI-Coach in der laufenden Saison, gezeigt, dass sie in der zweithöchsten deutschen Spielklasse mithalten kann. Auch weitere Zahlen belegen die Wettbewerbsfähigkeit des Aufsteigers nach der Winterpause: Ingolstadt hat schon jetzt einen Punkt mehr geholt als in der gesamten Hinrunde und in den acht Partien des zweiten Saisonteils genauso viele Tore geschossen wie in den ersten 17 Begegnungen.

Sechs Zugänge im Winter

Einen Anteil am Zwischenhoch hatten auch die Wintertransfers. Mit Torhüter Dejan Stojanovic (FC Middlesbrough), den beiden Innenverteidigern Visar Musliu (Fehérvár FC) und Nikola Stevanovic (Radnicki Nis), dem defensiven Mittelfeldmann Hans Nunoo Sarpei (SpVgg Greuther Fürth) sowie den beiden Angreifern Valmir Sulejmani (Hannover 96) und Florian Pick (1. FC Heidenheim) hatte der FCI gleich sechs neue Kräfte verpflichtet, um das nach dem ersten Saisonteil unmöglich erscheinende noch möglich zu machen. „Jeder Einzelne bringt besondere Fähigkeiten und Attribute ein – egal, ob Zweikampfstärke, Ausstrahlung, technische Fähigkeiten oder großes Entwicklungspotenzial“, hatte Dietmar Beiersdorfer, Geschäftsführer Sport und Kommunikation bei den Schanzern, im Januar auf der vereinseigenen Website erklärt.

Einige Probleme aber blieben auch weiterhin bestehen: Ingolstadt agiert offensiv häufig nicht präzise genug und brachte sich im bisherigen Saisonverlauf durch fahrlässige Fehler in der Defensive immer wieder um Punkte. „Wir müssen torgefährlicher werden und die entscheidenden Duelle im letzten Drittel gewinnen“, fordert Rehm. Bei der jüngsten Niederlage in Düsseldorf gefiel dem 43-Jährigen vor allem die Zweikampfführung seiner Mannschaft nicht. „So geht es nicht“, betont der Fußballlehrer, der von jedem einzelnen Spieler erwartet, dass „er weiterhin versucht, sich zu verbessern“. Denn die Hoffnung auf den Ligaerhalt haben die Schanzer noch nicht aufgegeben. Das Motto für das letzte Viertel der Saison lautet: Siegen und nicht rechnen!

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