Darko, du bist nun seit etwas mehr als einem Monat ein Schalker. Wie hast du dich im Verein und dem neuen Umfeld eingelebt?
Die Mannschaft hat mich von Anfang an sehr gut aufgenommen. Das hat es mir sehr leicht gemacht, mich direkt wohlzufühlen. Zudem habe ich schnell eine Wohnung gefunden, der Umzug von Stuttgart nach Gelsenkirchen ist zügig über die Bühne gegangen. Das war mir wichtig, da ich mich nach meinem Wechsel direkt auf Fußball konzentrieren wollte.
Welcher Spieler hat dir bei der Eingewöhnung besonders geholfen?
Ich möchte keinen einzelnen Spieler auswählen – denn es war wirklich das gesamte Team. Besonders gut habe ich mich von Anfang an mit Rodrigo Zalazar verstanden. Er ist ebenso wie ich ein Neuzugang. Wir gehen häufiger abends gemeinsam etwas essen und verbringen Zeit zusammen.
Du hast in deiner noch jungen Karriere schon einige Positionen bekleidet. Mal links, mal rechts, defensiv und auch offensiv. Wo spielst du am liebsten?
Ich bin vielseitig einsetzbar und freue mich jedes Mal, wenn ich zur ersten Elf zähle. Meine Stärken sehe ich im Dribbling, im Eins-gegen-eins – das setzt man zumeist in der Offensive ein. Für mich ist es aber auch kein Problem, in einer defensiveren Rolle aufgeboten zu werden. Egal wo ich vom Trainer aufgestellt werde, ich werde immer mein Maximum geben, um der Mannschaft zu helfen.
Für mich war es damals in Rostock eine spannende Zeit, ein richtiges Abenteuer.
Als Jugendlicher hast du eine Saison im Trikot von Hansa Rostock gespielt. Wie kam es zu diesem Engagement?
Ich bin den Scouts aufgefallen, als ich für das Nachwuchsteam von Vardar Skopje gespielt habe. Anschließend bekam ich eine Einladung zum Probetraining in Rostock. In den zwei Wochen muss ich einen guten Eindruck hinterlassen haben, denn zwei Monate danach habe ich das Hansa-Trikot getragen. Für mich war es damals eine spannende Zeit, ein richtiges Abenteuer.
Du sprichst sehr gut Deutsch. Hast du die Sprache bei dem Wechsel nach Rostock bereits beherrscht?
Vielen Dank für das Kompliment. Nein, kein einziges Wort. Aber ich habe schnell Deutsch gelernt. Das war mir wichtig. Schließlich wollte ich mich mit meinen Mitspielern verständigen können und gleichzeitig auch selbst verstanden werden.
Wie bewertest du rückblickend deine Zeit an der Ostsee?
Es war ein spannendes und auch wichtiges Jahr in meiner Laufbahn. Nach zwölf Monaten in Rostock bin ich dann zunächst zum 1. FC Magdeburg und später in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln gewechselt. In Rostock habe ich damals viele nette Menschen kennengelernt, die mir sehr bei der Integration geholfen haben. Dafür bin ich noch heute sehr dankbar.
Die Rostocker sind euer kommender Gegner. Gibt es Spieler im Team des F.C. Hansa, die du von damals noch kennst?
Im aktuellen Kader nicht, soweit ich weiß. Mit Oliver Daedlow habe ich in der Jugend zusammengespielt. Er war im vergangenen Jahr Teil der Rostocker Aufstiegsmannschaft, ist momentan aber an den TSV Havelse verliehen.
Auch das Ostsee-Stadion kennst du. Worauf müsst ihr euch am Samstagabend einstellen?
Kein Spiel in der Zweiten Liga ist einfach. Die Rostocker Fans werden ihre Mannschaft lautstark unterstützen. Aber davon dürfen wir uns nicht beeindrucken lassen. Wir müssen unser Spiel machen und zeigen, dass wir es besser als zuletzt gegen den KSC machen können.
Du bist in Skopje geboren und aufgewachsen. Ist dir bekannt, dass die Schalke-Anhänger eine Fan-Freundschaft mit Vardar Skopje pflegen?
Natürlich. Im Mai 2013 war der FC Schalke 04 sogar für ein Freundschaftsspiel zu Gast in meiner Heimat. Das hat den Vardar-Fans und soweit ich weiß auch den S04-Anhängern sehr, sehr viel bedeutet. Ich kann mich an den Tag noch ganz genau erinnern, da ich in der Halbzeit auf dem Platz stehen durfte.
Wie kam es dazu?
Es gab ein kurzes Testspiel zwischen den beiden lokalen Nachwuchsteams von Vardar und FK Rabotnicki. Für mich war das ein ganz spezieller Moment, da mehrere tausend Fans im Stadion waren und uns zugeschaut haben. Die zweite Halbzeit des Schalke-Spiels haben wir dann wieder von der Tribüne aus verfolgt.
Im Mai 2013 war der FC Schalke 04 für ein Freundschaftsspiel zu Gast in Skopje. Ich kann mich an den Tag noch ganz genau erinnern.
Hast du nach deinem Wechsel zum FC Schalke 04 die eine oder andere Nachricht aus Skopje bekommen?
Die eine oder andere? (lacht) Es waren sehr, sehr viele. Die Menschen aus Skopje sind stolz, dass ich nun ein Schalker bin. Sie alle haben mir Glück für meine neue Aufgabe gewünscht.
Hast du auch schon ein paar Trikots besorgen müssen?
Als ich zuletzt zum Treffpunkt der Nationalmannschaft gereist bin, hatte ich einige Trikots im Koffer. Die habe ich dann in Skopje verteilt.
Du hast bereits als 16-Jähriger dein Debüt in der Nationalmannschaft gefeiert und im vergangenen Sommer mit Nordmazedonien auch an der Europameisterschaft teilgenommen. Wie stolz hat es dich gemacht, bereits in so jungen Jahren für dein Land aufzulaufen?
Das bedeutet mit sehr viel. Es war schon als kleiner Junge mein Traum, später einmal Nationalspieler zu werden und die Farben meiner Heimat zu vertreten. Die Erfahrungen in der Nationalmannschaft haben mir bei meiner sportlichen Entwicklung sehr geholfen. Durch die Länderspiele konnte ich mich schon in jungen Jahren auf höchstem Niveau mit den besten Spielern Europas messen.
Mit Nordmazedonien nimmst du aktuell an der WM-Qualifikation teil. In der Gruppe J, in der auch Deutschland spielt, seid ihr momentan Vierter – aber der Rückstand auf den Play-off-Platz beträgt gerade einmal zwei Punkte. Rechnet ihr euch in den verbleibenden vier Spielen noch Chancen aus?
Auf jeden Fall. Im Oktober treffen wir auf Liechtenstein und Deutschland. Gerade das Duell mit Deutschland wird nicht einfach, aber wir haben ein Heimspiel in Skopje. Das ist unser Plus. Im Hinspiel haben wir gezeigt, dass es möglich ist, auch Deutschland zu schlagen. Du brauchst dafür einen guten Tag, den haben wir damals gehabt. Und warum sollte uns das kein zweites Mal gelingen? Wir haben viel Qualität im Team. Ich freue mich jetzt schon auf das Spiel. Aber bevor ich im Oktober zur Nationalmannschaft reise, möchte ich erst einmal mit Schalke zwei erfolgreiche Spiele in Rostock und danach gegen Ingolstadt bestreiten.
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