Momentan sind die Knappen Fünfter – ein Tabellenplatz, der den Sechser der Königsblauen am Saisonende nicht zufrieden stellen würde. „Wir wollen noch weiter nach oben“, unterstreicht Pálsson und fügt hinzu: „Wenn man sich die aktuelle Konstellation anschaut, gibt es in ganz Europa derzeit vermutlich keine andere Liga, in der es ähnlich spannend zugeht wie bei uns.“

Auf Rechenspiele oder Prognosen, wie die Mitbewerber sich am Wochenende schlagen könnten, lässt sich der Isländer nicht ein. „Wir müssen unsere Spiele gewinnen. Das ist das Wichtigste.“ Und: „Wir fahren nach Düsseldorf, um drei Punkte zu holen!“

Während die Formkurve bei den Knappen zuletzt deutlich nach oben gezeigt hat, lief es bei der Fortuna genau andersherum. „Die Düsseldorfer machen gerade eine schwere Zeit durch“, sagt Pálsson über den Tabellensechzehnten, der im bisherigen Verlauf der Rückserie viermal in Serie punkt- und torlos geblieben ist. Davon lässt sich der 30-Jährige aber nicht blenden. „Das Hinspiel war ein harter Kampf für uns. Die Düsseldorfer haben eine starke Mannschaft mit vielen guten Spielern.“

Und einen neuen Chef-Trainer: Daniel Thioune hat vor wenigen Tagen den Part an der Seitenlinie von Christian Preußer übernommen. Bei der eigenen Matchvorbereitung spiele das aber nur bedingt eine Rolle, erklärt Pálsson. „Ob die Düsseldorfer nach dem Trainerwechsel jetzt mit mehr Power oder einem freien Kopf spielen? Das kann schon sein. Darüber machen wir uns aber keine Gedanken. Wir fokussieren uns auf uns, auf unsere Leistung und auf unsere Stärken.“

Isländer lobt mannschaftliche Geschlossenheit

Eine dieser Stärken war gerade bei den vergangenen Auftritten die mannschaftliche Geschlossenheit. „Die Stimmung ist sehr gut. Wir sind eine Einheit, in der jeder alles für den anderen gibt – auf und auch neben dem Platz“, berichtet der isländische Nationalspieler. „Ich finde, man sieht auch von außen, dass wir als Mannschaft immer mehr zusammenwachsen.“ Als Beispiel für seine Aussage führt Pálsson die beiden Duelle mit dem SSV Jahn Regensburg an. „Das Hinspiel haben wir 1:4 verloren. Damals waren wir aber auch erst ein paar Wochen zusammen. Jetzt haben wir uns entwickelt und 2:1 gewonnen.“

Dass gegen die Oberpfälzer nicht alles rund lief, ist dem defensiven Mittelfeldmann bewusst. „Wir haben nicht so gut gespielt wie zuvor beim 5:0-Sieg in Aue. Trotzdem sind die drei Punkte auf Schalke geblieben. Wenn du dich oben festbeißen möchtest, musst du solche Spiele gewinnen“, sagt Pálsson.

Gegen Regensburg sorgte Dimitrios Grammozis mit mehreren Einwechslungen für neuen Schwung. Für Pálsson, der in Abwesenheit des verletzten Danny Latza die Kapitänsbinde trägt, ist es ein gutes Zeichen, dass frische und hochmotivierte Kräfte von der Bank für neue Impulse sorgen können. Jeder Spieler aus der Mannschaft habe die Qualität für die erste Elf, sagt der 30-Jährige. „Konkurrenzkampf ist immer positiv. Das wirkt sich auf die Leistung eines jeden einzelnen Spielers aus, da sich niemand ausruhen kann. Zudem weiß jeder Spieler, dass er wichtig ist und gebraucht wird. Denn es kann immer etwas passieren: Sperren, Verletzungen, dazu leider auch Corona-Infektionen.“

Pálsson selbst war in den meisten Begegnungen auf der Sechs gesetzt. Diesen Platz möchte er weiterhin verteidigen. „Ich gebe in jedem Training 100 Prozent, will mich jeden Tag verbessern“, berichtet der Rechtsfuß. Neben dem erfolgreichen Abschneiden mit der Mannschaft, das für ihn absolute Priorität genießt, hat er zudem noch ein persönliches Ziel. „Ein Tor wäre mal ganz schön“, schmunzelt der Mittelfeldmann. „Der eine oder andere aus unserer Mannschaft hat mich schon mal scherzhaft damit aufgezogen, dass bei mir noch die Null steht.“ Auch diese Frotzeleien zeigen: Königsblau ist eine Einheit.