2006: Schalke scheitert im UEFA-Pokal-Halbfinale in Sevilla durch ein Tor von Puerta

Aber auch im Rückspiel fallen während der regulären 90 Minuten keine Tore. Das Spiel ist hektisch und arm an gefährlichen Torszenen auf beiden Seiten. Die Schalker überstehen zwar kurz nach der Halbzeit eine Druckphase der Gastgeber, verlieren in der Vorwärtsbewegung aber zu häufig den Ball und werden selten gefährlich.

Die entscheidende Szene passiert erst in der 101. Minute der Verlängerung: Von rechts außen spielt Jesus Navas einen halbhohen Pass auf die andere Seite des Spielfeldes. Dort wartet der eingewechselte Antonio Puerta, der den Ball ohne zu zögern volley nimmt und ihn unhaltbar neben dem Pfosten im Tor unterbringt. Der Gegentreffer rüttelt die Schalker noch einmal wach: Sie treten bemühter auf und erspielen sich zwei Torchancen durch Gustavo Varela und Marcelo Bordon. Beide bleiben aber ohne Erfolg, sodass sich die Königsblauen nach 120 Minuten geschlagen geben müssen.

Spektakulär sind die Szenen nach dem Abpfiff des Spiels: Bei den Heimfans kochen die Emotionen über. Sie stürmen das Spielfeld und bejubeln den Einzug ins Finale auf dem gesamten Platz. Das Besondere: Auch die Gästefans aus Gelsenkirchen werden von der Atmosphäre mitgerissen und feiern zusammen mit den Gewinnern des Abends.

Am 22. März 2019 sind die Schalker zuletzt Gast im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán. In Gedenken an den Mann des Spiels aus der Halbfinalpartie gegen die Königsblauen spielen die Blau-Weißen gegen Sevilla um die Trofeo Antonio Puerta. Der Torschütze, der Sevilla 2006 noch den Einzug ins Finale gesichert hatte, brach in einem Ligaspiel gegen den FC Getafe zusammen und verstarb wenige Tage später im Krankenhaus. Bei seinem Tod am 28. August 2007 war Puerta erst 22 Jahre alt.