Blendi Idrizi im Kreisel-Interview: Stufiger Weg

Blendi Idrizi

Blendi, fast auf den Tag genau vor einem Jahr durftest du gegen Hertha BSC in der Bundesliga debütieren. Wie liefen die Stunden vor der Partie ab?
Was für ein Tag! Beim Frühstück kam Dimitrios Grammozis auf mich zu und fragte ganz salopp: „Hast du Bock, heute zu spielen?“ (lacht) Natürlich hatte ich Lust, damit stand ich aber ab 9 Uhr morgens unter Vollspannung – und es war das Abendspiel, ich hatte also eine Menge Zeit zu überbrücken. Mittags wollte ich mich noch schlafen legen, das hat nicht funktioniert. Stattdessen habe ich meine Eltern angerufen und ihnen von meinem bevorstehenden Debüt berichtet – und wie ich die übrige Zeit totgeschlagen habe, weiß ich heute schon nicht mehr. Es hat sich angefühlt wie im Tunnel.

Nur drei Tage später ist dir gegen Eintracht Frankfurt sogar dein erstes Bundesliga-Tor geglückt. Konntest du es in Anbetracht des Abstiegs, der anhaltenden Pandemie und leerer Stadien überhaupt genießen?
Doch, das war möglich, insgesamt war es einer der wenigen positiven Tage der Spielzeit. Neben der Tatsache, dass wir 4:3 gewinnen und ich einen Treffer erzielen konnte, hatten wir noch einen kleinen Mannschaftsabend, bei dem wir Debütanten eine Gesangseinlage zum Besten geben mussten. Ich habe es mit „I Want It That Way“ von den Backstreet Boys probiert. (lacht) Für uns alle war es eine völlig angespannte Zeit, aber dieser Tag hat die Laune ein wenig aufgehellt.

Ich habe es mit „I Want It That Way“ von den Backstreet Boys probiert.

Blendi Idrizi

Und das Handy stand nach Abpfiff auch nicht still?
Genau beziffern kann ich die Zahl der Glückwünsche nicht. Mit die ersten Gratulanten waren auch diesmal wieder meine Eltern, die zu dem Zeitpunkt leider nicht im Stadion zuschauen konnten.

Wie wichtig waren die Erfahrungen in einer anspruchsvollen Saison-Schlussphase?
Ohne sie wäre ich jetzt nicht hier, schätze ich. Dass ich mich in drei für den Club sportlich kaum noch relevanten Partien präsentieren konnte, war wertvoll. Durch sie konnte ich meine Fähigkeiten zeigen und mich für den Vertrag empfehlen, den ich nun verlängert habe.

Dem Debüt im Oberhaus folgte auch die Premiere im Kosovo-Nationaltrikot. Mit stolzer Brust?
Wie kurz zuvor auf Schalke ging auch hierbei alles rasend schnell. Kurz nach der Partie gegen Frankfurt hat mich der Nationaltrainer angerufen und für die beiden Testspiele gegen San Marino und Malta eingeladen. Zuvor habe ich den Kosovo immer vor dem Fernseher verfolgt – und plötzlich stehe ich für mein Land auf dem Rasen. Für solche Geschichten lebt man als Fußballer.

Nach deiner Rückkehr wurdest du Teil des Schalker Neuanfangs im vergangenen Sommer. Wie hast du den Umbruch erlebt?
Anfangs waren noch einige Akteure aus der Abstiegssaison dabei, doch bereits im Trainingslager hat man einen massiven Umschwung gespürt, der maßgeblich durch die Zugänge befördert wurde. Unter den neuen Charakteren waren keine Egozentriker, das Team stand sofort im Vordergrund. Da der Großteil des Kaders vom Abstieg unbelastet starten konnte, war auch die Stimmung vom ersten Tag an viel besser.

Wie er in der Juniorenzeit bereits zwei Abstiege verpackte, was ihn mit Florian Flick verbindet und wieso er mit bislang erst einem Saisontreffer gut leben kann – all das verrät Blendi Idrizi im neuen Schalker Kreisel (Digitalausgabe), der zum Heimspiel gegen den FC St. Pauli erschienen ist.

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