Darum fällt das Danke ans Ehrenamt, das jedes Jahr offiziell ausgesprochen wird, diesmal noch etwas eindringlicher und nachdrücklicher aus. Seit 1997 setzt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) über seine Aktion Ehrenamt Maßnahmen und Aktionen zur Förderung ehrenamtlichen Engagements um. „Danke ans Ehrenamt“ wird in diesem Jahr offiziell zum 22. Mal gesagt – in Form von Aktionsspieltagen am vergangenen sowie am anstehenden Wochenende.
Zahlreiche Clubs aus der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und Frauen-Bundesliga beteiligen sich. So auch der FC Schalke 04 am Freitag (10.12.) um 18.30 Uhr in seinem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Das unterstützende Material für die Aktion – von Video-Spots, LED-Bannern und Bannern bis zu Anzeigen, Texten und Social-Media-Grafiken – stellt der DFB zur Verfügung. Durchgeführt werden die Aktionsspieltage gemeinsam mit der DFL traditionell rund um den Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember.
14 Milliarden Euro Wertschöpfung durch Amateurfußball in Deutschland
Das Motto dabei lautet: Ehrenamt ist unbezahlbar. Nur eine wohlmeinende Phrase? Auf keinen Fall! Bis zu 80.000 Fußballspiele finden an einem normalen Wochenende in Deutschland statt. Mehr als 1,5 Millionen aktive Spieler*innen sind am Ball. Die Verbände stellen die Organisation des Ligabetriebs sicher. Doch wer kümmert sich um die Organisation der einzelnen Spiele vor Ort? Wer bereitet die Sportanlage vor? Wer leitet die Spiele als Schiedsrichter*innen? Wer sorgt dafür, dass die Teams ordentlich trainiert und betreut sind? All das machen die knapp 1,6 Millionen ehrenamtlich und freiwillig engagierten Mitarbeiter*innen in den Vereinen. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten bilden die Amateurvereine das Fundament des Fußballs. Sie sind und bleiben in nahezu jedem Dorf und jeder Stadt eine der wichtigsten sozialen Anlaufstellen für Klein und Groß.
Wie hoch der Wert dieses Wirkens auch wirtschaftlich ist, hat die UEFA in Zusammenarbeit mit zehn Universitäten, darunter die Deutsche Sporthochschule Köln, über eine paneuropäische Studie mit dem Namen UEFA GROW SROI („Social Return on Invest“) ermittelt. Basierend auf den Daten der Saison 2018/2019, beträgt allein in Deutschland die soziale und ökonomische Wertschöpfung durch den Amateurfußball knapp 14 Milliarden Euro für das Gemeinwohl – entstehend aus den positiven Effekten des Fußballsports und des dortigen ehrenamtlichen Engagements.
Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung, sagt: „Der Fußball vermittelt nicht nur Werte, er schafft auch Werte. Nachhaltig. Das unterstreichen die vorliegenden Zahlen. Wir müssen uns dabei stets vergegenwärtigen, dass die großen Leistungen durch das Ehrenamt in den Vereinen keine Selbstverständlichkeit sind, erst recht nicht in Zeiten einer Pandemie. Unsere gemeinsame Aufgabe in der Gesellschaft ist es, die Wertschätzung und Anerkennungskultur dafür weiter zu verbessern. Denn Ehrenamt ist unbezahlbar.“
Vereine sollen bald eigenen Wert errechnen können
Für die SROI-Berechnung haben die Wissenschaftler*innen Zahlen aus drei Kernbereichen einfließen lassen: Wirtschaft, Gesellschaft und Gesundheit. Die bundesweiten Ergebnisse wurden bereits im vergangenen Jahr vorgestellt und vom DFB öffentlich präsentiert. Demnach senkt Fußballspielen unter anderem das Erkrankungsrisiko und damit Gesundheitskosten in Höhe von 5,6 Milliarden Euro. In die Wirtschaft fließen mehr als 5,7 Milliarden Euro aus dem Amateurfußball, unter anderem für Ausrüstung, Verpflegung und Fahrtkosten. Die Leistungen im sozialen Bereich machen 2,6 Milliarden Euro aus. Amateurfußball ist also nicht nur die schönste, sondern auch die wertvollste Nebensache der Welt.
Nach einer Erweiterung des SROI-Modells kann die Wertschöpfung des Amateurfußballs jetzt auch für die 21 Landesverbände des DFB einzeln beziffert werden. Im nächsten Schritt soll es zudem jedem Amateurverein ermöglicht werden, mit Hilfe des DFBnet in einfacher Weise den eigenen Wert errechnen und für seine Zwecke nutzen zu können.
Die bundesweiten Daten zur sozialen und ökonomischen Wertschöpfung des Amateurfußballs sollen analog zum Sportentwicklungsbericht alle drei Jahre erhoben und veröffentlicht werden. Die nächste Untersuchung ist für die Saison 2022/2023 vorgesehen, die Ergebnisse würden Ende 2023 vorliegen.
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