Bereits unmittelbar nach dem Schlusspfiff gegen Bremen haben die S04-Anhänger ein feines Gespür bewiesen und das Team trotz der unterm Strich deutlichen Pleite gefeiert und damit gleichzeitig für den Schlussspurt eingeschworen. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen eine gute Ausgangsposition erspielt“, sagt Mike Büskens. „Vor den letzten drei Spielen sind wir gut im Rennen und haben die Chance, unsere Ziele zu erreichen.“

Allzu weit in die Zukunft möchte der interimistische Chef-Trainer aber gar nicht schauen. Der volle Fokus gehört derzeit einzig und allein der anstehenden Aufgabe in Sandhausen. Die Mannschaft seines Kollegen Alois Schwartz spielt eine starke Rückrunde, belegt im derzeitigen Ranking des zweiten Saisonteils den dritten Platz hinter Bremen und dem S04 und kassierte in diesem Zeitraum die wenigsten Gegentore aller 18 Clubs. „Der SVS hat mehrfach gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte bewiesen, dass er eine starke Mannschaft hat“, verdeutlicht Büskens.

Zuletzt setzten sich die Schwarz-Weißen mit 4:2 beim 1. FC Nürnberg durch – alle Treffer fielen dabei nach einem Eckstoß. „Sandhausen steht defensiv kompakt, definiert sich über Standards, spielt häufig auch lang und geht auf die zweiten Bälle. Sie können aber auch mit zwei, drei Kontakten umschalten und effektiv kontern“, zählt der 54-Jährige einige der Stärken des Gegners auf. „Deshalb“, so Büskens, „müssen wir in jeder Sekunde achtsam sein und geduldig bleiben. Wenn du nicht konzentriert bist, wirst du gegen solch einen Gegner bestraft.“ Darauf sei seine Mannschaft aber vorbereitet, meint der Coach der Königsblauen.

Fragezeichen hinter einem Trio

Dominick Drexler kann in Sandhausen nicht mitwirken. Der Mittelfeldmann muss wegen einer Gelbsperre – gegen Werder Bremen hatte er die fünfte Verwarnung in der laufenden Saison gesehen – für eine Partie aussetzen. Mögliche Kandidaten für die Position sind Darko Churlinov, zuletzt nach seiner Einwechslung ein belebendes Element, oder auch Blendi Idrizi. Bei seinen konkreten Überlegungen möchte sich Büskens aber nicht in die Karten schauen lassen.

Zumal der Coach auch noch das Abschlusstraining abwarten muss, um zu wissen, mit welchen Akteuren er planen kann. Ein Fragezeichen steht hinter Malick Thiaw, der in der vergangenen Partie mit Schmerzen am rechten Fuß ausgewechselt werden musste. Der U21-Nationalspieler hat zuletzt bereits wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren können. „Wir müssen jetzt schauen, ob mehr geht. Nach dem Spiel gegen Bremen hatten wir üble Befürchtungen, dass Malick gar nicht mehr spielen kann. Jetzt sind wir aber weit von dieser Ansicht entfernt“, berichtet Büskens.

Noch abwarten müsse man auch bei Thomas Ouwejan, der sich in den vergangenen Wochen mit Wadenproblemen geplagt hatte, und Marvin Pieringer, der nach seinem Jochbeinbruch mit einer Gesichtsmaske wieder ins Training eingestiegen ist. „Wir müssen kurzfristig bewerten, ob und wie einsatzfähig die Jungs sind“, erklärt der Chef-Trainer. „Grundsätzlich sind wir bei beiden Spielern positiv gestimmt. Die Entwicklung geht nach oben.“ Definitiv verzichten müssen die Knappen auf Dong-gyeong Lee (Mittelfußbruch).