„Einen Kaderumbau dieser Dimension habe ich persönlich noch nicht erlebt“, sagt Sportdirektor Rouven Schröder, der sich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern in den vergangenen Wochen nahezu rund um die Uhr mit Zu- und Abgängen beschäftigt hat und dabei neben sportlichen Aspekten stets auch die finanziellen Rahmenbedingungen im Auge behalten musste.
Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie und den damit veränderten Möglichkeiten der meisten Vereine gestaltete sich das Handeln auf dem Transfermarkt in beide Richtungen deutlich schwieriger als unter normalen Umständen. „Zeitweise gab es sehr wenige bis keine Bewegungen“, berichtet Schröder, der in den letzten Tagen der Wechselperiode aber noch Vollzug bei Matthew Hoppe (RCD Mallorca), Ozan Kabak (Norwich City) und Amine Harit (Olympique Marseille) vermelden konnte. Die beiden letztgenannten Akteure waren aus finanzieller Sicht für das Aufgebot in der laufenden Saison nicht eingeplant. Zudem habe das Duo auch sportlich andere Ambitionen gehabt, so Schröder: „Wir haben, abzüglich der Spieler mit auslaufenden Verträgen, über 30 Transfers umsetzen können. Um ehrlich zu sein, war ich mir auch nicht vollkommen sicher, dass wir das alles schaffen würden. Ein großer Dank an das gesamte Team um André Hechelmann und René Grotus! Das war wahrlich eine Herkulesaufgabe.“
Einen Kaderumbau dieser Dimension habe ich persönlich noch nicht erlebt.
Peter Knäbel, Vorstand Sport und Kommunikation, der mit seinen Mitstreitern vor Schröders Amtsantritt am 1. Juni bereits im Frühjahr den notwendigen Kaderumbau eingeleitet hatte, erklärt, dass der FC Schalke 04 in der Transferperiode auf Abgangsseite das maximal Mögliche herausgeholt habe. „Wir haben bei vielen Spielern gute Lösungen gefunden – für die Jungs, aber insbesondere für uns als Verein“, sagt der 54-Jährige.
Vorbildliches Zusammenspiel zwischen sportlicher Leitung und Finanzbereich
Zufrieden ist er auch mit den vielen Neuzugängen, die der Mannschaft ein neues Gesicht gegeben haben. „Rouven Schröder und sein Team haben hervorragende Arbeit geleistet. Der 3:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf zuletzt hat gezeigt, dass die Mannschaft leidenschaftlich und mit Stolz für den FC Schalke 04 aufläuft. Die vielen Puzzleteile passen immer besser zusammen.“ In diesem Zuge lobt Knäbel ebenfalls die neu strukturierte Scoutingabteilung. Knäbel: „Wir haben unter erschwerten Bedingungen einen Kader geplant, bei dem frühzeitig das neue Schalke zu erkennen gewesen ist.“
Ebenfalls vorbildlich sei das Zusammenspiel zwischen sportlicher Leitung und dem Finanzbereich verlaufen, betont der Vorstand Sport und Kommunikation: „Christina Rühl-Hamers, Rouven Schröder und ich waren in einem permanenten Austausch und haben dabei offen kommuniziert, was finanziell möglich und vertretbar ist. Der Vorstand hat sich von Anfang an als Ziel gesetzt, dass wir wirtschaftlich stets vernünftig handeln – das ist uns gelungen.“
Bis zum 15. September muss der Club nun Unterlagen bei der DFL einreichen, die das Erfüllen der gestellten Lizenzierungsauflagen belegen. „Weiterhin gilt unsere Aussage, die wir in den vergangenen Monaten mehrfach getätigt haben: Wir werden die Auflagen erfüllen“, erklärt Christina Rühl-Hamers, Vorständin Finanzen, Personal und Recht. Der zu Beginn des Transfersommers neu eingeführte Abstimmungsprozess zwischen Sport und Finanzen sei auf dem Weg dahin ein elementarer Baustein gewesen, so Rühl-Hamers weiter, die den Ball zu Knäbel zurückspielt: „Peter, Rouven und der Rest des Teams haben einen hervorragenden Job gemacht. Ein großes Kompliment dafür! Ich will allerdings keinen Hehl daraus machen, dass dies nur der erste von vielen weiteren Schritten gewesen sein kann. Wir haben auf dem von Corona gebeutelten Transfermarkt nicht die Erlöse erzielen können, die wir uns im Optimalfall vorgestellt hatten. Vor uns liegen noch viele weitere Aufgaben und Herausforderungen, die es aus sportlicher, aber auch wirtschaftlicher Sicht weiterhin klug zu lösen gilt. Daran arbeiten wir gemeinsam.“
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